Was ist Dry Needling?

«Dry Needling» bedeutet aus dem Englischen übersetzt «trockene Nadelung»; trocken deshalb, weil die dünne Nadel ohne Medikament gebraucht wird. Bei dieser Therapieform wird mit einer Akupunkturnadel in Triggerpunkte (muskuläre Verspannungen) hineingestochen. Während hierbei zwar Akupunkturnadeln verwendet werden, handelt es sich nicht um Akupunktur, sondern um eine physiotherapeutische Therapieform. Triggerpunkte sind diese Punkte am Körper, die sehr druckempfindlich sind und enormen körperlichen Schmerz auslösen können, wenn sie verspannt sind. Dry Needling wird meistens in Kombination oder als Ergänzung zur manuellen Triggerpunkttherapie angewendet, weil die manuelle Therapie alleine nicht immer ausreicht. Durch die Anwendung von Nadeln werden Schmerzen am Bewegungsapparat gelöst, die lokale Durchblutung angeregt und Entzündungen abgeheilt.

Wann und wie wird Dry Needling angewendet?

Dry Needling wird in verschiedenen Bereichen der Physiotherapie angewendet, insbesondere in der Sportphysiotherapie und der orthopädischen Rehabilitation. Bei Sportler*innen ist Dry Needling beliebt, weil es eine effiziente Therapieform gegen Zerrungen, Verhärtungen und Verspannungen darstellt. Dry Needling wird bei diversen Schmerzen empfohlen: bei Schulter-, Arm-, Knie-, Kopf-, Nacken-, Rücken- und Leistenschmerzen und bei allgemeinen Überbelastungen. Es können akute, aber auch langanhaltende Schmerzen behandelt werden, welche durch Dry Needling extrem schnell und effizient gelindert und geheilt werden können.

Beim Dry Needling wird in die Haut gestochen, aber der Stich ist kaum spürbar. Sobald die Nadel eingeführt und der Triggerpunkt getroffen wurde, zieht sich der Hartspannstrang (Muskel), wo sich der Triggerpunkt befindet, kurz und heftig zusammen. Dies kann für sich den*die Patient*in etwas unangenehm anfühlen, ist aber ein wichtiger Teil der Behandlung und des Heilungsprozesses (bei der intramuskulären Stimulation, IMS).